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Deine Bewerbung

In einer Bewerbung solltest du dich natürlich von deiner Schokoladenseite zeigen und deutlich machen, welche Fähigkeiten, Kenntnisse und Interessen dich aus der Menge der anderen Bewerber hervorheben. Und deine Krankheit?

Bewerbungsunterlagen

Du bist nicht verpflichtet, deine Krankheit in deiner Bewerbung anzugeben – auch nicht, wenn du einen Schwerbehindertenausweis hast.
Du bist dir nicht sicher, ob du deine Krankheit angeben sollst? Diese Vor- und Nachteile gibt es:

Vorteile

Wenn du einen Schwerbehindertenausweis hast, kann es sinnvoll sein, deine Erkrankung zu erwähnen. Häufig steht in Stellenausschreibungen, dass Schwerbehinderte bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden. Das ist zum Beispiel im öffentlichen Dienst so.

Nachteile

Wenn du deine Erkrankung im Bewerbungsschreiben angibst, könnte es sein, dass ein Arbeitgeber deine Bewerbung aussortiert. Er hält dich vielleicht für weniger qualifiziert oder befürchtet, dass du weniger belastbar bist.

Dein Vorstellungsgespräch

Wenn dich ein Arbeitgeber zum Vorstellungs­gespräch einlädt, heißt das, dass ihm deine Bewerbung gefallen hat und er dich besser kennenlernen möchte. Er möchte prüfen, ob du mit deiner Persönlichkeit und deinen Fähigkeiten zur Stelle und zum Unternehmen passt.

Sei dafür ganz du selbst. Man kann sich in einem Vorstellungsgespräch verstellen – aber nicht auf Dauer. Zeig dich von deiner besten Seite und betone deine Eigenschaften, die für den Job wichtig sind.

Musst du deine Erkrankung ansprechen? Kommt darauf an!

In diesen Fällen schon:

Falls dich deine Erkrankung im Job einschränkt, bist du gesetzlich dazu verpflichtet, sie anzusprechen (sonst kann das ein Grund für eine fristlose Kündigung sein). Zum Beispiel dann, wenn du …

  • bestimmte Aufgaben, die zur Tätigkeitsbeschreibung gehören, aufgrund deiner Erkrankung nicht verrichten kannst.
  • dem gängigen Arbeitsalltag nicht gerecht werden kannst, also zum Beispiel nicht im Schichtdienst arbeiten kannst.

In diesen Fällen nicht:

Solange dich deine Erkrankung nicht beim Arbeiten beeinträchtigt und keine Bedeutung für die Berufsausübung hat, musst du sie nicht erwähnen. Fragt dich dein Arbeitgeber danach, musst du nicht korrekt antworten.

Auch diese Fragen darf der Arbeitgeber nicht stellen:

  • Wie sieht Ihre Familienplanung aus? (Fragen nach Heirat, Kinderwunsch, Schwangerschaft usw.)
  • Gehören Sie einer Gewerkschaft an?
  • Gehören Sie einer Partei an?
  • Welche Religion haben Sie?
  • Haben Sie Vorstrafen? (Unzulässig, wenn kein konkreter Bezug zu der ausgeschriebenen Stelle besteht.)
  • Haben Sie eine Schwerbehinderung? (Nur dann gerechtfertigt, wenn die Behinderung die Arbeitsleitung dauerhaft unmöglich machen würde oder es als wesentliche Voraussetzung gilt, dass keine Behinderung vorliegt.)

Wie du dich entscheidest, hängt davon ab, wie offen du mit deiner Erkrankung umgehen möchtest und natürlich auch von deiner Situation. Hör am besten auf dein Gefühl.

Es macht kaum Sinn, die Krankheit zu verleugnen, wenn sie offensichtlich ist (z. B. Nutzen von sichtbaren Hilfsmitteln). Dann solltest du deine Erkrankung klar und einfach beschreiben können und zeigen, dass du sie gut im Griff hast. Bereite dich am besten vorher gut darauf vor.

Wenn die Erkrankung nicht erkennbar ist und auch sonst für den Job nicht relevant ist, sprechen viele ihre Erkrankung im Bewerbungsprozess erst mal nicht an.

Komplizierter ist es, wenn man dir deine Erkrankung zwar nicht ansieht, aber dein Arbeitgeber zwangsläufig später im Job davon erfahren wird – weil du zum Beispiel bestimmte Arbeitshilfen brauchst.

Krankheit angeben oder nicht?

Vorteile

  • Du kannst dich authentisch präsentieren.
  • Der Arbeitgeber wird dir deine Ehrlichkeit im besten Fall positiv anrechnen.
  • Mit einem selbstbewussten Umgang zeigst du, dass deine Erkrankung für dich eine Selbstverständlichkeit ist und du sie im Griff hast.
  • Du kannst Kompetenzen ansprechen, die du durch deine Erkrankung erworben hast: z. B. Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit, ein gutes Zeit- und Selbstmanagement.
  • mit einem Schwerbehindertenausweis wirst du in manchen Unternehmen bevorzugt eingestellt.
  • Du kannst verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.

Nachteile

  • Deine Erkrankung könnte alles überschatten. Der Arbeitgeber denkt dann nur noch über mögliche Risiken nach und nicht mehr über deine Stärken
  • Deine Chefs und Kollegen könnten dich für weniger leistungsfähig und weniger qualifiziert halten.
  • Du könntest bei Beförderungen oder beruflicher Weiterentwicklung übergangen werden.

Elias‘ Vorstellungsgespräch

Auch Elias hat sich darüber Gedanken gemacht, ob er seine Krankheit im Vorstellungsgespräch ansprechen soll. Da er wegen seines ADHS teilweise schlechte Schulnoten hat, beschließt er, offen von seiner Erkrankung zu erzählen. Wie er das macht und wie der Arbeitgeber darauf reagiert, siehst du hier:

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Betriebsärztliche Untersuchung

Es kann sein, dass dein zukünftiger Arbeitgeber vor der Einstellung überprüfen möchte, ob du dem Job gewachsen bist – manchmal muss er das sogar. Dann wirst du vom Betriebsarzt untersucht.

Der Arzt darf nur körperliche Funktionen untersuchen, die für den Job wichtig sind. Er muss dich zuvor über Art und Umfang der Untersuchung informieren. Mehr über die Untersuchung erfährst du hier.

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